Biografie

Black and white photo of a man with dark, wavy hair and a mustache, wearing a light-colored collared shirt. He is looking upward with a serious expression, holding a small round object, possibly a snack, in his hand.

Federico Bresciani ist ein italienischer Dirigent und Bratschist. Er ist Mitbegründer, Künstlerischer Leiter und Dirigent des Nie | Romantyczni Orchestra in Danzig – dem ersten Ensemble in Polen, das sich der Aufführung romantischer Musik auf historischen Instrumenten widmet. Unter seiner Leitung erforscht das Orchester das polnische und europäische Repertoire des 19. Jahrhunderts aus historisch informierter Perspektive, erweckt vergessene Werke zu neuem Leben und lässt die Klangwelt der Romantik für ein heutiges Publikum neu erklingen.

Im Jahr 2025 wurde Bresciani Assistent von Kent Nagano beim Orchestra della Toscanini in Parma – eine Zusammenarbeit, die ihren Anfang mit dem Dresdner Festspielorchester nahm, wo er die Bratschengruppe leitet. Mit diesem Ensemble war er Teil des wegweisenden Projekts, Richard Wagners Ring des Nibelungen auf historischen Instrumenten aufzuführen und aufzunehmen – unter der Leitung von Nagano und in Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftler Clive Brown. Diese Erfahrung prägte sein Verständnis für die Aufführungspraxis des 19. Jahrhunderts und deren Bedeutung für zeitgenössische Interpretationen maßgeblich.

Derzeit absolviert Federico ein postgraduales Dirigierstudium an der Technological University Dublin bei David Brophy, Chefdirigent des WDR Funkhausorchesters und ehemaliger Chefdirigent des RTÉ Concert Orchestra. Parallel zu seinem Studium dirigiert er Kammer- und Sinfonieorchester in ganz Europa mit einem Schwerpunkt auf dem Repertoire vom Klassizismus bis zum frühen 20. Jahrhundert.

Als Bratschist ist Federico Solo-Bratscher des WDR Funkhausorchesters in Köln, wo er auch regelmäßig als Moderator und Gastgeber von Konzerten, Bildungsformaten und Jugendprojekten auftritt. Frühere Positionen führten ihn als stellvertretenden Solo-Bratscher zum Frankfurter Opern- und Museumsorchester (2012–2017) und als Solo-Bratscher zur Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (2017–2020). Zudem war er als Gast-Solobratscher bei renommierten Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Maggio Musicale Fiorentino, dem Gürzenich-Orchester Köln und dem SWR Symphonieorchester Stuttgart tätig.

Im Laufe seiner Karriere arbeitete er mit vielen der weltweit bedeutendsten Dirigenten zusammen, darunter Nikolaus Harnoncourt, Herbert Blomstedt, Andris Nelsons, Riccardo Muti, Daniele Gatti, Paavo Järvi, Krzysztof Penderecki, Gianandrea Noseda, Antonio Pappano, Lorin Maazel und Sir Colin Davis. Diese Begegnungen hatten einen nachhaltigen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung und prägten seine musikalische Ausdruckskraft – sowohl als Bratschist als auch als Dirigent.

Black and white portrait of a man with dark hair, a mustache, wearing a white collared shirt, standing in front of a textured wall.

Moderator

Neben seiner Tätigkeit als Musiker und Dirigent ist Federico Bresciani ein erfahrener und charismatischer Moderator, der es versteht, Menschen aller Altersgruppen für Musik zu begeistern. Beim WDR Funkhausorchester moderierte er zahlreiche Konzertreihen und Bühnenformate – darunter interaktive Familienprogramme, Bildungsprojekte für Schulen sowie genreübergreifende Formate, die klassische Musik mit Film, Games und Popkultur verbinden.

Mit Charme, Witz und großer Empathie schafft er es, klassische Musik lebendig und zugänglich zu machen. Er arbeitete mit bekannten Persönlichkeiten des deutschen Fernsehens zusammen und brachte orchestrale Musik so einem breiten Publikum in Köln und darüber hinaus näher. Seine doppelte Rolle als Musiker und Moderator erlaubt es ihm, eine Brücke zwischen Bühne und Publikum zu schlagen und klassische Musik in einen neuen, inspirierenden Kontext zu setzen.

Geboren in Sardinien, schloss Federico sein Violinstudium mit Auszeichnung am Konservatorium von Cagliari ab und setzte seine Ausbildung am Konservatorium Wien (MUK) bei Florian Zwiauer und Gertrud Weinmeister sowie an der Akademie des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien fort.

Mit seiner vielseitigen Laufbahn als Dirigent, Bratschist und Moderator verbindet Federico Bresciani historische Tiefenschärfe, zeitgemäße Interpretation und menschliche Nähe – und zeigt, wie Musik der Vergangenheit im Heute mit neuer Kraft sprechen kann.